In diese Studie können Erwachsene aufgenommen werden, die an einem atypischen Hämolytisch-Urämischen Syndrom (aHUS) erkrankt sind und seit mindestens 3 Monaten eine Behandlung mit einem anti-C5 Antikörper erhalten.
Was versteht man unter einem atypischen Hämolytisch-Urämischen Syndrom (aHUS)?
Es handelt sich dabei um eine sehr seltene Erkrankung. Sie kann den ganzen Körper betreffen. Häufig fällt sie durch eine akute Schädigung der Nieren auf. Ihre Bezeichnung setzt sich aus den folgenden Begriffen zusammen:
- atypisch: abweichend vom eigentlichen Typus
- Hämolytisch: wird verwendet, wenn rote Blutkörperchen abgebaut werden
- Urämisch: durch eine Störung der Funktion der Nieren sammeln sich nicht gefilterte Stoffe im Blut
- Syndrom: verschiedene Krankheitssymptome setzen sich zusammen zu einem Krankheitsbild
Bei Betroffenen ist das Komplementsystem, ein wichtiger Teil des Immunsystems, übermäßig und unkontrolliert aktiv. Man spricht von einer Überaktivierung des alternativen Komplementweges. Dieser schützt normalerweise vor Infektionen. Die Überaktivierung bewirkt, dass im Blutkreislauf kleine Gerinnsel entstehen können. Besonders kleine Gefäße können so leicht verstopfen. Dies verschlechtert die Durchblutung wichtiger Organe. Es können Schäden entstehen, die sich nicht umkehren lassen. Eine typische Folge der Erkrankung ist eine Schädigung der Niere, was zu Nierenversagen führen kann.
Mögliche Symptome sind unter anderem:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Übelkeit, Durchfall und Erbrechen
- Krämpfe und Schmerzen im Bauch
- Verwirrtheit und Krampfanfälle
Alle diese Symptome können auch völlig andere Ursachen haben und müssen nicht zwingend auf das atypische Hämolytisch-Urämische Syndrom hinweisen. Bei Verdacht wird empfohlen, dies ärztlich abklären zu lassen.
Meist liegt für den Ausbruch der Erkrankung eine genetische, also erbliche Veranlagung zugrunde. Auslöser für einen Ausbruch von aHUS können unter anderem Infektionen, Verletzungen, Durchfall oder Impfungen sein. Jedoch sind die genauen Gründe für die Erkrankung und ihren Ausbruch noch nicht vollständig erforscht.
Weitere Informationen für Betroffene mit aHUS finden Sie bei der Selbsthilfe für seltene komplementvermittelte Erkrankungen e.V..