Internationaler Tag der seltenen Krankheiten

Jedes Jahr am letzten Tag im Februar gibt es den „Internationalen Tag der seltenen Krankheiten“. Dieses Jahr findet er am 28.02.2025 statt. Wieso wird Krankheiten, die doch so selten sind, ein ganzer Tag gewidmet? Ein Blick in die Zahlen bringt hier Aufschluss.

In Deutschland leben etwa 4 Millionen Menschen mit einer seltenen Erkrankung, das heißt fast jeder 20.  in Deutschland ist betroffen. Als selten gilt eine Krankheit dann, wenn nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen davon betroffen sind, das sind weniger als 0,05%. Dabei gehört rund ein Viertel aller weltweit bekannten Krankheiten zu den seltenen Erkrankungen.

Ganz schön viele, oder?

Der größte Teil davon ist vererbbar, das heißt, die Krankheiten kommen gehäuft in Familien vor und treten meist schon im Kindesalter auf. Auch sind die Verläufe oft schwer, die Überlebensprognose ist schlecht und meist ist eine sehr starke Beeinträchtigung im Lebensalltag die Folge. Auch sind seltene Erkrankungen chronisch. Da nur wenige Menschen von der gleichen Erkrankung betroffen sind, wird in den jeweiligen Bereichen oftmals nicht so intensiv geforscht. Das kann dazu führen, dass Behandlungsmöglichkeiten begrenzt sind. Für Betroffene ist der Leidensweg oft lang – durch die Seltenheit sind die Krankheiten nur wenig bekannt, der Weg zur Diagnose ist häufig weit und darauf folgt meist die Ernüchterung von nicht vorhandenen wirksamen Therapien.

Patienten plagen oft Fragen wie

„Was ist mit mir los?“

„Wer kann mir helfen?“

„Keiner hat eine Erklärung für meine Beschwerden, wer kann etwas mit diesen Symptomen anfangen?“

„Mein Arzt kann mir nicht helfen. Ist es psychosomatisch?“

Die Diagnosesuche ist lang, oft führt der Weg irgendwann zu Spezialisten für die bestimmten Symptome. Doch was, wenn einem auch dort nicht weitergeholfen werden kann?

Person hält Schild mit aufgedrucktem Fragezeichen | Novartis – Klinische Forschung
Lange gerade Straße in der Wüste | Novartis – Klinische Forschung

Der lange Weg zur Diagnose

Die meisten Menschen gehen mit den ersten Symptomen zum Hausarzt und werden dann zum Großteil an einen Spezialisten weiterverwiesen, wenn es sich z.B. um kardiologische oder dermatologische Beschwerden handelt. Was aber wenn einem da nicht weitergeholfen werden kann? Klar, erstmal eine Zweit-, vielleicht auch eine Drittmeinung einholen. Doch was, wenn auch das keine Klarheit bringt? So geht es vielen Menschen, die auf der Suche nach Antworten für ihre Symptome sind. Oft deuten die Beschwerden auf viele Erkrankungen hin und können nicht differenziert werden, oft werden sie irgendwann von den Ärzt*innen als psychosomatisch abgestempelt. Alles nur Einbilderitis? Durch die Unklarheit, die psychische Belastung, die Zeit, die man bei Ärzten verbringt, das ständige Hoffen und wieder enttäuscht werden – all das begünstigt Stress. Und Stress trägt oft zur Verstärkung der Symptome bei. Aber nicht immer ist dies die Erklärung für die Beschwerden. Oft ist es auch der Fall, dass den Beschwerden eine seltene Krankheit zu Grunde liegt, von der die meisten Ärzt*innen noch nicht gehört haben. So wird eine Diagnosestellung schwierig.

Damit der Arzt/die Ärztin alle vorhandenen Informationen bekommt, ist es wichtig, dass der Patient seine Symptome genau aufzählt. Hierbei kann z.B. ein Symptomtagebuch helfen, um in der Aufregung nichts zu vergessen. Auch kann es helfen, selbst aktiv zu werden. Die ACHSE e.V. ist hierbei ein geeigneter Ansprechpartner. Aber auch viele Unikliniken haben Abteilungen, die sich auf seltene Erkrankungen spezialisiert haben, sogenannte Zentren für Seltene Erkrankungen. Hier sind oft verschiedene Ärzt*innen aus unterschiedlichsten Fachrichtungen beschäftigt, die sich untereinander austauschen.

Wer in Deutschland für welche Seltene Erkrankung spezialisiert ist, kann online im SE-Atlas nachgeschaut werden. Hier ist auch eine Übersicht der Zentren für Seltene Erkrankungen.

ACHSE – Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen

Auf der verzweifelten Suche nach Antworten, fragen sich viele Betroffene nach einer jahrelangen Arzt-Odyssee „Wohin kann ich mich noch wenden?“ oder „Kann mir überhaupt noch jemand helfen?“.

Eine wichtige Anlaufstelle hierfür ist ACHSE e.V., die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen. Der Dachverband für Menschen mit Seltenen Erkrankungen, sowie deren Angehörigen in Deutschland. Über 140 Patientenorganisationen sind Teil des Verbands, der eine sehr gute Anlaufstelle für alle ist, die auf der Suche nach Antworten sind. Hier wird kostenlos beraten – und das trifft nicht nur auf Patienten zu, sondern auch auf Ärzt*innen, die nicht mehr weiterwissen. Betroffene werden miteinander vernetzt und unterstützen sich gegenseitig in der ACHSE. Sie sorgt für Präsenz in der Politik und der Öffentlichkeit und arbeitet daran, dass sich die Rahmenbedingungen für die Versorgung von seltenen Erkrankungen in Deutschland verbessern. So sollen Menschen mit seltenen Erkrankungen schneller diagnostiziert werden und die für sie passende Hilfe bekommen. ACHSE hat viele Projekte, die dazu beitragen.

Papiergirlande aus Menschen, die sich an den Händen halten | Novartis – Klinische Forschung

 

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