Einfache Übungen die Menschen mit Schulterschmerzen helfen können

Schulterschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das Menschen jeden Alters betreffen kann. Die Schulter ist ein komplexes Gelenk, das eine große Bewegungsfreiheit ermöglicht, aber auch anfällig für Verletzungen und Verschleiß ist. Schulterschmerzen können im Alltag eine große Belastung sein, da sie alltägliche Aktivitäten wie das Anziehen, Heben von Gegenständen oder sogar das Schlafen erschweren können. Die Schmerzen sind nicht nur unangenehm, sondern schränken häufig auch die Beweglichkeit der Schulter stark ein. Zusätzlich bleiben die Schulterschmerzen häufig nicht auf die Schulter beschränkt, sondern strahlen auf andere Körperstellen aus, wie den Nacken, den Hals oder den Oberarm. Je nachdem, wodurch die Schmerzen verursacht werden, können sie sehr unterschiedlich in Art und Ausprägung sein.

Ursachen für Schulterschmerzen

Schulterschmerzen können aus verschiedenen Gründen entstehen, die häufigsten Ursachen sind:

  • Länger andauernde Muskelverspannungen: Diese entstehen häufig durch einseitige Bewegungen oder Fehlbelastungen.
  • Sportschulter (Überlastungs-Tendinopathie): Diese tritt häufig bei intensiven sportlichen Aktivitäten auf.
  • Schulterverletzungen: Verletzungen durch Unfälle oder Sportverletzungen.
  • Sehnenriss in der Schulter (Rotatorenmanschettenruptur): Oft durch Sportunfälle oder Alltagsunfälle verursacht.
  • Knorpelabrieb im Schultergelenk (Schulterarthrose): Knorpel überzieht die Gelenkoberflächen und bewirkt, dass die Bewegungen der Gelenke schmerzfrei und reibungslos sind. Verschleiß der Knorpel kann durch Überlastung, Verletzungen oder degenerative Erkrankungen wie Arthrose entstehen.
  • Schleimbeutelentzündung in der Schulter: Entzündung des mit Flüssigkeit gefüllten Puffergewebes (Schleimbeutel), das normal dazu dient, die Reibung zwischen Knochen, Muskeln und Sehnen zu reduzieren
  • Engpasssyndrom (Impingement-Syndrom): Einengung der Sehnen der Rotatorenmanschette, eine muskuläre Struktur, die das Schultergelenk unter dem Schulterdach stabilisiert. Diese Enge führt dazu, dass Muskeln, Sehnen und der Schleimbeutel gegen das Schulterdach gedrückt werden, was Reizungen, Entzündungen und Schmerzen verursacht.
  • Ausgekugeltes Schultergelenk (Schulterluxation): Der Oberarmknochen springt aus der Gelenkpfanne des Schulterblattes.
Grafik: Schulter von hinten | Novartis – Klinische Forschung
Physiotherapeut dehnt den Arm seines Patienten | Novartis – Klinische Forschung

Behandlung von Schulterschmerzen

Schulterschmerzen können nur dann erfolgreich gelindert werden, wenn die Ursache behandelt wird. Je nachdem, welche Ursache den Schulterschmerzen zugrunde liegt, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Unterschiedliche Therapien können auch miteinander kombiniert werden. Eine Operation ist normalerweise nur dann das Mittel der Wahl, wenn eine akute Verletzung im Schultergelenk vorliegt.

Ist dies nicht der Fall, sollten nicht-operative Therapien bevorzugt werden. Auch klinische Studien untersuchen, wie Schulterschmerzen effektiv behandelt werden können. Die Teilnahme an einer klinischen Studie kann daher eine Behandlungsoption für Menschen mit Schulterschmerzen sein. Hier erfahren Sie mehr über die klinischen Studien von Novartis.

Übungen zur Linderung von Schulterschmerzen

Betroffene können den Therapieerfolg durch ihre aktive Mitarbeit zu Hause positiv beeinflussen und ihre Heilungschancen verbessern. Denn zusätzlich zu medizinischen Behandlungen können physiotherapeutische Übungen die aktuelle Schulterschmerz-Therapie ideal ergänzen. Durch gezielte Schulterübungen lassen sich die Schulterschmerzen oft verringern.

Ziel der Schulterübungen sind die Stabilisierung des Schultergelenks und die Stärkung der Schultermuskulatur. Gleichzeitig verbessern die Übungen die Beweglichkeit der Schulter und damit die Mobilität der Betroffenen im Alltag.

Führen Sie die nachfolgenden Übungen bitte immer nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt oder Ihrer Physiotherapeutin / Ihrem Physiotherapeuten durch.

Die im Video gezeigten Übungen basieren auf einer wissenschaftlich-empfohlenen Übungsreihenfolge für Schulterbeschwerden (E. Kuhn, 2009 (doi: 10.1016/j.jse.2008.06.004).

Manchmal ist es Rheuma

Auch wenn es nur ein schwacher Trost ist: Mit Rückenschmerzen ist man in Deutschland nicht allein. Zig Menschen plagen sich mit einem schmerzenden Kreuz, doch die wenigsten kommen auf den Gedanken, sie könnten an einer ernsten Erkrankung leiden. Zu wenig Sport getrieben, zu lange am Schreibtisch gesessen oder einfach nur schlecht geschlafen – es ist völlig normal zuerst nach einfachen Erklärungen zu suchen. Manchmal verschwinden die Rückenschmerzen dann auch plötzlich wieder für eine gewisse Zeit. Aber was tun, wenn der schmerzende Rücken zum Dauerzustand wird und Schmerzmittel allein nicht helfen?

Keine Frage des Alters

Das fragte sich auch Tabea Hartmann* nach vielen Jahren chronischer Rückenschmerzen und unzähligen erfolglosen Therapieversuchen. „Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass ich an einer rheumatischen Erkrankung leide. Als die Schmerzen begannen, war ich Anfang 20!“ Rheuma, so dachte die 38-jährige, sei eine Erkrankung des Alters. Dass das nicht stimmt, stellte sie fest, als sie das erste Mal eine Rheumatologenpraxis betrat. Patient*innen aller Altersklassen waren vertreten, sogar Kleinkinder.

Für Tabea Hartmann begann die Krankheit schleichend. „Kurz nach der Ausbildung fing mein unterer Rücken an zu schmerzen.“ erinnert sie sich zurück. „Ich spielte damals viel Volleyball im Verein, also dachte ich zunächst an eine Sportverletzung“. Doch das Röntgenbild bei ihrer Ärztin war unauffällig. Typisch für das frühe Stadium einer axialen Spondyloarthritis, deren bekannteste Form der Morbus Bechterew ist: auf dem Röntgenbild ist sie (noch) nicht erkennbar. Daher wird sie auch nicht-röntgenologisch axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA) genannt.

Rückenschmerzen | Novartis - klinische Forschung - Frau mit Rückenschmerzen

Schmerzschübe und Morgensteifigkeit

Rückenschmerzen | Novartis - klinische Forschung - Frau mit Rückenschmerzen sitzt auf Bett

Tabea Hartmann bekam Schmerzmittel verschrieben, die allerdings nicht zu wirken schienen, denn die Schmerzen blieben, trotz der Medikamente. Dann nach einigen Wochen plötzlich die Wende: die Rückenschmerzen ließen nach und verschwanden. Tabea Hartmann wunderte sich zwar, aber wähnte sich über den Berg. Ein Indiz für die nicht-röntgenologische axiale Spondyloarthritis (nr-axSpA), der frühen Form des Morbus Bechterews: Die Beschwerden treten in Schüben auf, sodass die Betroffenen anfangs oft denken, es handele sich um einen einmaligen Vorfall.

Leider kamen die Schmerzen wieder, immer öfter sogar, gepaart mit morgendlicher Unbeweglichkeit der Glieder – Morgensteifigkeit, wie Tabea Hartmann heute weiß. Neben dem Rücken schmerzte nun auch das Gesäß. Eine Ursache konnte nicht gefunden werden. Neben den diffusen wiederkehrenden Schmerzen, die sich meist im unteren Rücken konzentrieren und bis ins Gesäß ausstrahlen, ist die Morgensteifigkeit ein typisches Symptom für rheumatische Rückenschmerzen. Direkt nach dem Aufstehen ist die Unbeweglichkeit am stärksten, verbessert sich jedoch mit Bewegung.

Odysee durchs Gesundheitssystem

Tabea Hartmann besuchte verschiedene Ärzt*innen, immer auf der Suche nach der Ursache für ihre chronischen Rückenschmerzen und ihre zunehmende Bewegungseinschränkung. Es wurden die unterschiedlichsten Diagnosen, von Lendenwirbelsäulen-Syndrom bis zum Schulter-Arm-Syndrom, gestellt. „Weil meine Schmerzen immer wieder zeitweise verschwanden und an verschiedenen Stellen entlang des Rückens auftraten, war es so schwierig, die Krankheit zu erkennen“ resümiert Tabea Hartmann. „Ein weiteres Problem war auch, dass ich gar nicht auf die Idee kam, andere Symptome könnten mit meinen Rückenschmerzen zusammenhängen. Ich hatte z. B. plötzlich diese hartnäckige Augenentzündung und Schmerzen in meinem Handgelenk. Beim jeweiligen Facharzt erzählte ich immer nur das, was ich für wichtig hielt, aber nie von allen Beschwerden. Warum sollte ich auch mit meiner Augenärztin über meine Rückenschmerzen sprechen?”

Schließlich kam der Zufall zur Hilfe. Der neue Freund ihrer besten Freundin arbeitete als Assistenzarzt in der rheumatologischen Abteilung einer großen Klinik. Bei einem gemeinsamen Abendessen brach sie in Tränen aus, die ständigen Schmerzen zehrten an ihren Nerven. Er stellte ihr einige Fragen und sagte schließlich den alles verändernden Satz: „Tabea, ich glaube, du hast Morbus Bechterew.“ Die Untersuchung in der Klinik am Tag darauf bestätigte die Vermutung.

Rückenschmerzen | Novartis - klinische Forschung - Patienten im Wartezimmer

Teilnahme an einer klinischen Studie?

„Endlich zu wissen, was mit mir los ist, den Schmerzen einen Namen geben zu können, das war eine unendliche Erleichterung!“ beschreibt Tabea Hartmann ihre Gefühle, nachdem die Diagnose bestätigt wurde. Dann stellte sich die Frage der Behandlung. Üblicherweise werden Patient*innen mit sogenannten Basistherapeutika behandelt, meist einer Kombination aus Kortison und Antirheumatika, welche die Schmerzen jedoch häufig nur mäßig lindern können. Der befreundete Arzt erwähnte auch die Möglichkeit, an einer Studie für Morbus Bechterew teilzunehmen.

Tabea Hartmann entschied sich schließlich für diese Lösung. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“ gesteht sie heute. „Zu Beginn war da viel Unsicherheit und auch Angst, denn der Wirkstoff mit dem ich behandelt werden sollte, war noch nicht zugelassen.“ Was wenn schlimme Nebenwirkungen auftreten würden, oder bleibende Schäden durch die Medikamenteneinnahme entstünden? Sie führte viele Gespräche mit der Studienärztin, mit ihrem Mann, Freund*innen, ihrem Hausarzt und entschied sich schließlich für eine Studienteilnahme als Therapie. Trotz der Umstände, die ihr die häufigeren Untersuchungen im Rahmen der Studie verursacht haben, hat sie ihre Entscheidung nicht bereut.

Dass es ihr heute viel besser geht, führt sie auch auf ihr intensives Sportprogramm und die zusätzliche Krankengymnastik zurück. „Wenn ich meinen Sport schleifen lasse und mich wenig bewege, merke ich das sofort, dann verschlechtert sich die Situation, trotz regelmäßiger Medikamenteneinnahme“. Ihr persönliches Credo für mehr Lebensqualität lautet daher: Immer in Bewegung bleiben!

Eine Erkrankung – viele Begriffe

Bei rheumatischen Erkrankungen handelt es sich um sog. Autoimmunerkrankungen. Eine Autoimmunerkrankung entsteht, wenn das eigene Immunsystem Bestandteile des Körpers als Gefahr erkennt. Es fängt an, bestimmte körpereigene Strukturen zu bekämpfen und kann dadurch großen Schaden im Körper anrichten. Ein Beispiel hierfür ist die rheumatoide Arthritis (auch nur Rheuma oder Arthritis genannt). Hierbei greift das Immunsystem Bestandteile der Gelenke an und es kommt zu chronischen Entzündungen in diesen Gelenken.

Für verschiedene rheumatische Erkrankungen, die die Wirbelsäule betreffen, werden sehr unterschiedliche Begriffe verwendet, die teils unterschiedliche Stadien ein- und derselben Erkrankung beschreiben. Wir erläutern die wichtigsten:

Rückenschmerzen | Novartis - klinsiche Forschung - Arzt zeigt Patient Röntgenbild

Axiale Spondyloarthritis (axSpA) ist ein Sammelbegriff für rheumatische Erkrankungen der Wirbelsäule. Wie bei allen rheumatischen Erkrankungen wird die Entzündung durch eine Überreaktion des Immunsystems ausgelöst. Im Falle der axSpA verursacht diese Überreaktion eine Entzündung der Wirbelsäule. Als Folge dieser Entzündung entstehen Rückenschmerzen und ein allgemeines Gefühl der Steifigkeit im Körper, vor allem am Morgen (Morgensteifigkeit).

Morbus Bechterew ist die bekannteste der rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen. Die chronische Entzündung der Wirbelsäule besteht bereits so lange, dass die Entzündung Veränderungen an den Knochen der Wirbelsäule hervorgerufen hat. Diese sind im Röntgenbild sichtbar. Bandscheiben und Bänder können verknöchern und versteifen und die Wirbelsäule unbeweglich machen. Häufig treten auch Augenentzündungen und Schmerzen in den Gelenken auf, seltener kommt es zusätzlich zu Darmentzündungen. Wird Morbus Bechterew nicht rechtzeitig behandelt, kommt es zu einer Verkrümmung des Rückens (Buckel).

Nicht-röntgenologische-axSpA (nr-axSpA) ist eng mit dem Morbus Bechterew verwandt. Sie wird auch als Anfangsstadium des Morbus Bechterew bezeichnet. Die nr-axSpA macht sich durch dauerhafte Schmerzen im unteren Rücken bemerkbar. Neben Wirbelsäule und Gesäß können auch Schmerzen in anderen Gelenken auftreten. Ebenso wie im fortgeschrittenen Stadium, dem Morbus Bechterew, können auch bei der Frühform Augenentzündungen auftreten. Da die Entzündung in der Wirbelsäule noch nicht lange genug besteht, um Veränderungen an den Knochen zu bewirken, ist die nr-axSpA nicht auf dem Röntgenbild erkennbar, deswegen die Bezeichnung „nicht röntgenologisch“. Aufgrund des unauffälligen Röntgenbildes wird in diesem frühen Stadium häufig noch nicht an Rheuma gedacht und mit gängigen Schmerzmitteln behandelt, die jedoch bei rheumatischen Schmerzen nicht wirken können. Durch eine Untersuchung im MRT (Kernspintomographie) kann die Krankheit schon im frühen Stadium erkannt werden.

Bei Sakroilitis ist vor allem die untere Wirbelsäule mit dem Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) von der rheumatischen Entzündung betroffen. Die Entzündung wird an dieser Stelle als extrem schmerzhaft empfunden und kann unbehandelt zu unveränderlichen Haltungsschäden (krummer Rücken, gebeugte Haltung) führen.

Als Spondylitis wird  eine bakterielle Entzündung der Wirbelsäule bezeichnet. Die Bakterien gelangen über den Blutkreislauf in die Wirbelsäule und lösen dort die Entzündung aus. Die Spondylitis ist keine rheumatische Erkrankung und wird mit Antibiotika behandelt. Sie wird hier erwähnt, da die verschiedenen Begriffe manchmal ungenau oder verkürzt verwendet werden.

Die ankylosierende Spondylitis (=Spondylitis ankylosans) ist im Gegensatz zur Spondylitis eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises und wird häufig als Synonym für Morbus Bechterew verwendet.

Spondylosis deformans bezeichnet gesammelt alle Veränderungen der Wirbelsäule, die im Röntgenbild als Unregelmäßigkeit am Knochen sichtbar werden, z. B. als Zacken oder knöcherner Wulst. Der Begriff sagt nichts über die Ursache der Veränderungen aus. Im deutschen wird hierfür auch der Begriff Spondylose verwendet.

*Person & Lebensgeschichte wurde basierend auf typischen Patientenberichten erstellt.