Für Patient*innen mit terminalem Nierenversagen gibt es zwei Therapieoptionen: Dialyse (Blutwäsche) oder eine Nierentransplantation. Die Dialyse, meist mehrmals wöchentlich über mehrere Stunden, ist eine lebennotwendige Maßnahme, aber keine Heilung. Sie übernimmt die Aufgabe der Nieren, indem sie das Blut von Abfallstoffen, überschüssigem Wasser und Giftstoffen reinigt. Sie schränkt den Alltag stark ein und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine Nierentransplantation bietet geeigneten Patient*innen hingegen die Chance auf ein längeres Leben mit deutlich höherer Lebensqualität. Die Niere ist das am häufigsten transplantierte Organ, aber bleibt dennoch ein rares Gut.
Nach der Transplantation: Balance zwischen Schutz und Risiko
Nach einer erfolgreichen Transplantation beginnt ein lebenslanger Balanceakt. Die Immunsuppression muss stark genug sein, um eine Abstoßung zu verhindern, aber schwach genug, um Nebenwirkungen wie Infektionen oder Organschäden zu minimieren.
Aktuelle Medikamente leisten hier viel, doch sie sind nicht perfekt: Bei etwa der Hälfte der Patient*innen versagt die transplantierte Niere nach rund 10 Jahren. Dann beginnt die Wartezeit auf ein Spenderorgan erneut und die Patient*innen müssen wieder auf die Dialyse zurückgreifen. Viele Patient*innen und ihre Angehörigen fühlen sich stark belastet, weil sie ihr Leben lang Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen müssen und trotzdem immer das Risiko besteht, dass das Organ geschädigt oder abgestoßen wird. Gerade deshalb sind neue Therapieoptionen notwendig, um die Lebensdauer von transplantierten Nieren zu verlängern und die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen nachhaltig zu verbessern.