Das Komplementsystem ist ein zentraler Bestandteil der angeborenen Immunabwehr.

Es besteht aus einer Kaskade von inaktiven zirkulierenden Plasmaproteinen. Bei Aktivierung durch zum Beispiel der Präsenz von Pathogenen, wird eine Reihe immunologischer Prozesse ausgelöst, darunter die Opsonierung von Pathogenen, deren Phagozytose und weitere Entzündungsreaktionen.

Folgendes Video erklärt auf anschauliche Weise, wie die Aktivierungskaskade funktioniert, welche Rolle die verschiedenen Komplementfaktoren spielen und wie das System zur Eliminierung von Pathogenen beiträgt. Zudem liefert es Informationen, wie ein fehlreguliertes Komplementsystem zu Gewebeschäden und Krankheiten führen kann. Der Fokus liegt hierbei auf komplementvermittelten Nierenerkrankungen, wie der C3-Glomerulopathie.

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Komplementsystem | Novartis - klinische Forschung - Kinder spielen mit Spielzeug Molekül

Seltenes Glück für Betroffene & große Erwartungen an die klinische Forschung

Eine Nierentransplantation bedeutet für viele Patient*innen ein enorme Verbesserung ihrer Lebensqualität. Trotz intensiver Aufklärungskampagnen und gesetzlicher Reformen sind Spenderorgane in Deutschland immer noch knapp und deutlich seltener verfügbar als in vielen Nachbarländern. Wer eine Spenderniere erhält, muss lebenslang sogenannte Immunsuppressiva einnehmen. Diese Medikamente unterdrücken das körpereigene Immunsystem, um eine Abstoßung des neuen Organs zu verhindern.

Das erste Immunsuppressiva wurde bereits 1960 eingesetzt, seither sind Transplantationen überhaupt erst möglich. Doch diese Medikamente bringen auch  Risiken mit sich. Immunsuppressiva schützen zwar das Spenderorgan vor Abstoßung, können es aber gleichzeitig schädigen, wie etwa durch direkte Toxizität (also eine schädliche Wirkung auf Zellen oder Gewebe), die die Organfunktion beeinträchtigt. Zudem erhöht die Immunsuppression das Risiko für Infektionen, die das Transplantat zusätzlich belasten können.

Viele Erkrankte, wenige Organe

Nierentransplantation | Novartis - klinische Forschung - Niere von Menschen dargestellt

Weltweit leben laut Schätzungen rund 850 Millionen Menschen mit einer Nierenerkrankung, wie z.B. chronische Nephropathien, akute Nierenschädigungen und Nierenversagen. Expert*innen gehen davon aus, dass chronische Nierenerkrankungen bis 2040 zu einer der fünfhäufigsten Todesursache weltweit zählen werden (1). In Deutschland standen im Jahr 2024 über 7000 Patient*innen auf der Warteliste für eine Spenderniere, transplantiert wurden jedoch nur rund 1500 Nieren. Die durchschnittliche Wartezeit für eine neue Niere beträgt derzeit 6 bis 8 Jahre. Zwar ist eine Lebendspende grundsätzlich möglich, doch auch hier übersteigt die Nachfrage das Angebot bei Weitem (2, 3, 4).

Therapieoptionen: Dialyse und Transplantation

Für Patient*innen mit terminalem Nierenversagen gibt es zwei Therapieoptionen: Dialyse (Blutwäsche) oder eine Nierentransplantation. Die Dialyse, meist mehrmals wöchentlich über mehrere Stunden, ist eine lebennotwendige Maßnahme, aber keine Heilung. Sie übernimmt die Aufgabe der Nieren, indem sie das Blut von Abfallstoffen, überschüssigem Wasser und Giftstoffen reinigt. Sie schränkt den Alltag stark ein und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Eine Nierentransplantation bietet geeigneten Patient*innen hingegen die Chance auf ein längeres Leben mit deutlich höherer Lebensqualität. Die Niere ist das am häufigsten transplantierte Organ, aber bleibt dennoch ein rares Gut.

 

Nach der Transplantation: Balance zwischen Schutz und Risiko

 

Nach einer erfolgreichen Transplantation beginnt ein lebenslanger Balanceakt. Die Immunsuppression muss stark genug sein, um eine Abstoßung zu verhindern, aber schwach genug, um Nebenwirkungen wie Infektionen oder Organschäden zu minimieren.

Aktuelle Medikamente leisten hier viel, doch sie sind nicht perfekt: Bei etwa der Hälfte der Patient*innen versagt die transplantierte Niere nach rund 10 Jahren. Dann beginnt die Wartezeit auf ein Spenderorgan erneut und die Patient*innen müssen wieder auf die Dialyse zurückgreifen. Viele Patient*innen und ihre Angehörigen fühlen sich stark belastet, weil sie ihr Leben lang Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems einnehmen müssen und trotzdem immer das Risiko besteht, dass das Organ geschädigt oder abgestoßen wird. Gerade deshalb sind neue Therapieoptionen notwendig, um die Lebensdauer von transplantierten Nieren zu verlängern und die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen nachhaltig zu verbessern.

Nierentransplantation | Novartis - klinische Forschung - Krankenhausgang

Forschung für ein besseres Leben nach der Transplantation

Nierentransplantation | Novartis - klinische Forschung - Grafik Niere mit Medikament

Die klinische Forschung arbeitet intensiv daran, neue Therapieoptionen zu entwickeln, die die Lebensdauer von transplantierten Nieren verlängern und die Lebensqualität der Patient*innen verbessert.

Eine weitere wichtige Säule der klinischen Forschung auf diesem Gebiet ist die Verbesserung der Nachsorge und der Versorgungsstrukturen für nierentransplantierte Menschen, sowie die Entwicklung hilfreicher Unterstützungs- und Informationsangebote.

Ausführliche Informationen zum Thema Nierentransplantation erhalten sie hier.

Die medizinische Forschung auf dem Gebiet der Transplantation wird u.a. in klinischen Studien vorangetrieben. In klinischen Studien werden unter ärztlicher Leitung neue Therapien untersucht. Dadurch können sie auch eine Behandlungsoption für interessierte Patient*innen darstellen.

Informationen zum Studienprogramm von Novartis finden Sie hier. Gibt es aktuell keine passenden Studien, können Sie sich hier für den Studienwecker eintragen.